Grafschaft · Wenn die Voraussetzungen stimmen, ist der Ausbildungsbeginn im Handwerk jederzeit möglich. Ein Beispiel ist Christian Balter aus der Grafschaft. Das sind seine Erfahrungen.
Die duale Ausbildung im Handwerk beginnt meistens zum 1. August oder zum 1. September. Aber auch Spätbewerber können ihre Chancen auf einen kurzfristigen Ausbildungsplatz im Handwerk nutzen, darauf weist die Handwerkskammer Koblenz (HwK) hin. „Bewerber, denen es gelingt, die Betriebe zu beeindrucken, haben auch jetzt noch gute Aussichten, eine Lehrstelle zu finden“, macht Jens Fiedermann, Leiter des Ausbildungswesens der HwK, den Spätentschlossenen Mut. „Dann stehen wir als Kammer mit Rat und Tat zur Seite, um gemeinsam mit den Lehrlingen und Ausbildungsbetrieben individuelle Lösungen zu finden.“ Positive Nachrichten also für all diejenigen, die zurzeit noch auf der Suche sind.
„Wichtig ist es, am Ball zu bleiben und sich aktiv zu bewerben, denn es kann schneller gehen als man denkt“, rät Christian Balter aus eigener Erfahrung. Auch er verpasste im vergangenen Jahr den regulären Ausbildungsstart. Doch dann ging es ruckzuck: Noch am selben Tag, an dem der damals 17-Jährige seine Bewerbung persönlich einreichte, erhielt er eine Einladung zum Probearbeiten und begann nur kurze Zeit später seine Ausbildung zum Land- und Baumaschinenmechatroniker bei der Landmaschinen Schüttler GmbH in Leimersdorf in der Gemeinde Grafschaft. Es war eine Turboeinstellung im wahrsten Sinne. „In der Vergangenheit haben wir bereits das eine oder andere Mal Bewerbungsnachzügler im September oder Oktober eingestellt. Es ist sogar vorgekommen, dass wir von einem Bewerber so überzeugt wurden und diesen zusätzlich eingestellt haben, obwohl alle geplanten Ausbildungsplätze für das Jahr schon vergeben waren“, stimmt Geschäftsführer Benedikt Schüttler seinem Lehrling zu.
Grundsätzlich ist der Einstieg in eine Ausbildung im Handwerk jederzeit möglich, sofern die Voraussetzungen gegeben sind. Dennoch gilt es, schnell zu handeln. Je mehr Zeit verstreicht, desto mehr Stoff wird in der Berufsschule verpasst, der dann bis zur Abschlussprüfung nachgeholt werden muss. Keine Zeit zu verlieren haben daher vor allem diejenigen, die ihre Ausbildungszeit nicht verkürzen können, beispielsweise weil sie keine berufliche Vorbildung oder erfolgreichen Abschluss der allgemeinen Hochschulreife mitbringen.
Was ist zu tun? Der erste Schritt ist, sich zu bewerben und einen Ausbildungsplatz in einem Handwerksbetrieb zu finden. Hierfür kann die Webseite www.hwk-koblenz.de/lehrstellen mit vielen freien Stellen ein erster Anlaufpunkt sein. Auch die Ausbildungsberater der HwK helfen gerne weiter, telefonisch unter 0261/398-333 oder per E-Mail an ausbildung@hwk-koblenz.de.
Von Volker Jost
Redakteur Kreis Ahrweiler
Es ist noch nicht zu spät, sich um eine Lehrstelle im Handwerk zu bewerben. Diese Erfahrung hat auch Christian Balter vor zwölf Monaten gemacht, der nun in sein zweites Ausbildungsjahr als Land- und Baumaschinenmechatroniker bei der Landmaschinen Schüttler GmbH in Grafschaft startet.
Foto: Denise Nuß/HwK Koblenz