Bonn/Berlin. Der Verband der Automobilindustrie (VDA), der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) und der Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK) begrüßen den heutigen Beschluss des Bundesrates, die Kraftfahrzeugzulassung zu digitalisieren.
Durch den Beschluss können ab dem 1. September dieses Jahres auch juristische Personen online Zulassungsanträge für Kraftfahrzeuge stellen, die dann bei den zuständigen Zulassungsbehörden weitgehend automatisiert beschieden werden. Dazu wird unter anderem die sogenannte zentrale Großkundenschnittstelle (GKS) beim Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) implementiert. Sie erleichtert den Kfz-Zulassungsprozess für Autohäuser und Zulassungsdienste mit einer hohen Anzahl an Kfz-Zulassungen und macht ihn effizienter.
Nach der Online-Beantragung werden die Stempelplaketten für die Nummernschilder künftig per Post zugestellt. In der Zwischenzeit kann das Fahrzeug aber bereits genutzt werden, denn der digitale Bescheid gilt in den ersten zehn Tagen als Zulassungsnachweis.
VDA-Präsidentin Hildegard Müller: „Dieser digitale Weg wird die Kfz-Zulassung einfacher, bequemer und effizienter machen und helfen, sowohl Verbraucherinnen und Verbraucher sowie die Wirtschaft als auch die Verwaltung zu entlasten. Die digitale Kfz-Zulassung zeigt, wie die Digitalisierung dazu beitragen kann, Bürokratie abzubauen und zeitintensive Verwaltungsprozesse zu verkürzen – ein Meilenstein in der Digitalisierung von Verwaltungsprozessen rund ums Auto.“
ZDK-Präsident Jürgen Karpinski: „Mit seinem Beschluss trägt der Bundesrat entscheidend dazu bei, dass durch die Digitalisierung der Kfz-Zulassung ein weiterer Meilenstein für eine moderne, digitale Verwaltung gesetzt wird. Vor allem für den Autohandel sind die Möglichkeiten des digitalen Zulassungsverfahrens von erheblicher wirtschaftlicher Bedeutung. Die Kundenzufriedenheit kann weiter erhöht werden, wenn sichergestellt ist, dass auf ein Angebot von Dienstleistern bundesweit und mit einer hohen IT-Sicherheit zurückgegriffen werden kann.“
VDIK-Präsident Reinhard Zirpel: „Nun ist der Weg frei, damit die digitale Fahrzeugzulassung in Deutschland endlich in der Breite ausgerollt werden kann. Das wird auch höchste Zeit. Denn gerade der Autohandel und die Flottenkunden hoffen seit Jahren darauf, dass auch sie Fahrzeuge digital zulassen können. In der Corona-Krise hatte die Schließung der Zulassungsstellen den Autohandel vor große Probleme gestellt. Die Defizite bei der digitalen Fahrzeugzulassung wurden schonungslos offengelegt.“
Der VDA, ZDK und VDIK haben die Offensive des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) zur Digitalisierung der Kraftfahrzeugzulassung sowie zur Implementierung der zentralen Großkundenschnittstelle (GKS) beim Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) von Beginn an unterstützt und den Prozess konstruktiv begleitet.