Die ersten Staus 2018 sind durchstanden, die große Urlaubswelle steht bevor. Eines steht jetzt schon fest: Entspannter als im vergangenen Jahr wird es nicht. Auf insgesamt 1 448 000 Kilometern reihten sich die Fahrzeuge Stoßstange an Stoßstange. Baustellen sind Ursache für ein Drittel aller Staus auf Autobahnen. Schon zu Saisonbeginn meldete der ADAC über 430 dieser Engpässe – Tendenz steigend. Auf den klassischen Fernreiserouten A 1, A 3, A 7, A 8 und A 9 wird an über 126 Stellen gebuddelt, gegossen und planiert. Fahrstreifen fallen weg, das Tempo wird reduziert. An dieser Tatsache lässt sich nichts ändern. Autofahrer können sich aber darauf einstellen und den Stresspegel senken. Sonst ist schon am Anfang der Reise die Urlaubslaune weg. Neun Stauregeln für ein entspanntes Ankommen.
Das setzt vorausschauendes Fahren voraus: Staumeldungen via Navi, Radio oder Handy aufmerksam verfolgen, mit ausreichendem Sicherheitsabstand ans Stauende rollen, Warnblinker einschalten, nicht abrupt bremsen.
Sie ist Pflicht und wird bei Nichtbildung seit Oktober vergangenen Jahre mit mindestens 200 Euro, zwei Punkten und einem Monat Fahrverbot bestraft. Wer das Prinzip immer noch nicht kennt: Auf zwei Spuren geht’s für die Rettungsfahrzeuge mittendurch, auf drei und mehr Spuren bildet die Autokolonne die Gasse immer zwischen der linken und den anderen Fahrspuren rechts.
Sie ist für Pannen- und Abschleppfahrzeuge reserviert, nicht für das Ansteuern des nächsten Rastplatzes oder der nächsten Ausfahrt. Das Befahren des Seitenstreifens ist erlaubt, wenn er in einer Baustelle als Ersatzfahrstreifen markiert ist oder Verkehrsleitsysteme die Spur bei dichtem Verkehr mit per Verkehrszeichen freigeben (drei weiße Pfeile auf blauem Grund, der rechte ist mit einer durchgezogener Linie von den zwei linken getrennt).
Abenteuerlich und doch immer wieder Realität: Auto- und Brummifahrer wenden oder fahren in der Rettungsgasse rückwärts, um dem Stau auszuweichen. Sünder riskieren damit ihr Leben und das Leben der anderen. Das kostet! Ausnahme: Die Polizei ordnet die Aktion bei langer Vollsperrung an, um den Verkehr von der Autobahn abzuleiten.
Das kann doch nicht so schwer sein – Auto für Auto reiht sich abwechselnd kurz vor der Engstelle in die weiterführende Spur ein. So funktioniert das Reißverschlussverfahren. Alles fließt ohne Rückstau.
Erst der Stau vor, dann noch die engen Spuren in der Baustelle. Da kommen selbst alte Autofahrerhasen ins Schleudern. Weil die linke Fahrbahn oftmals schmaler als die rechte ist, sollte auf unnötige Überholmanöver verzichtet und versetzt gefahren werden. Das garantiert Sicherheit und eine höhere Fahrzeugdichte. Oft weist das entsprechende Verkehrszeichen auch darauf hin.
Es ist heiß, die Kinder quengeln, die Blase drückt. Alles laut Paragraph 18, Absatz 9 der Straßenverkehrs-Ordnung keine Gründe, im Stau über die Autobahn zu schlendern. Es sei denn, ein Unfall muss gesichert werden oder einem Insassen ist übel. Dabei dürfen Rettungskräfte aber keinesfalls behindert werden.
In Deutschland wird rechts gefahren und links überholt. Soweit, so gut. Im Stau auf der Autobahn aber gibt es Ausnahmen: Steht oder rollt die Fahrzeugschlange auf der linken Spur im Schneckentempo, darf rechts vorsichtig und langsam vorbeigefahren werden. Das Gleiche gilt bei hohem Verkehrsaufkommen auf allen Fahrstreifen.
In der Hitze des Gefechts verlieren die Insassen schnell mal die Nerven. Kühle Getränke kühlen die Gemüter, Spiele für die Kinder bringen Kurzweil. Überhaupt: Für die Urlaubstour sollte immer reichlich Zeit eingeplant werden.